Gerry Cinnamon – The Bonny

Man kann es sich richtig vorstellen, dass Gerry Cinnamon früher auf den Straßen Musik gemacht oder sich abends in den Pubs von Glasgow die Seele aus dem Leib gespielt hat. Hört man sein zweites Album „The Bonny“, hört man noch, wo der Herr seine Sporen verdient hat, und auch die Songs würden dort noch für viel bierselige Begeisterung sorgen.

Zum einen liegt es daran, dass Gerry Cinnamon seine akustische Gitarre noch immer nicht gegen eine stromlastige ausgetauscht hat, und das sorgt ja immer für gefühlte Ehrlichkeit, und mit harten Gitarren funktioniert Songwritertum und Folk nun mal nicht. Und solche Musik macht der Mann, der sogar Liam Gallagher für sich begeistern konnte. Zu der Gitarre singt der Schotte, viel mehr passiert eigentlich nicht und berührt einen dennoch. Dabei ist seine Stimme nicht behaglich und klingt eher wie nach einem Jungen aus dem Malocher-Milieu; noch ein Grund, warum „The Bonny“ so ehrlich anmutet. Und es braucht hier weng TamTam, viel Einfachheit entspricht viel Emotion.

Nur selten wird mal ein wenig mehr gewagt wie bei „Where We´re Going“, bei dem sogar eine Indie-Jangle Gitarre auftaucht und auch sonst ein tanzbares Tempo vorgelegt wird. Oder bei „Dark Days“, wo die Mundharmonika einen ein wenig an Bruce Springsteen denken lässt, oder „Mayham“, bei dem auch mal das Tempo variiert wird. Ansonsten bleibt Gerry Cinnamon dann doch bei seinen Leisten, das wird jede Kneipe freuen.

Erschienen bei: Little Runaway Records

www.gerrycinnamonmusic.com