Bahama Soul Club – Bohemia After Dawn

Man erinnere sich an die Compilation-Reihe aus dem Haus Verve, wo sich seinerzeit angesagte Acts des Downbeats und ähnlicher Spielweisen am Backkatalog des Hauses austoben durften. Da waren wirklich schöne und respektvolle Aufarbeitungen dabei, die zudem den Groove in unterschiedlichen Variationen darboten.

Nun hat die deutsche Band Bahama Soul Club auf ihrer neusten Langrille „Bohemia After Dawn“ ein ähnliches Konzept aufgegriffen. Denn Oliver Belz und seine Mitstreiter haben Songs von bekannten Größen neu überarbeitet und dabei die Originalstimmen erhalten. Im Prinzip Klassiker ins Hier und Jetzt gebeamt und das ganze unter Berücksichtigung der DNA von Bahama Soul Club.

Also immer ein sehr schönes Antlitz aus Soul, Latin, Bossa Nova, Jazz und ein bisschen Funk und noch weniger Hip Hop. Das ergänzt sich gut mit den bekannten Stücken. Besonders schön ist die Aufarbeitung von „Never Roam No More“ von der Blues-Legende John Lee Hooker, da die Querflöte hier wirklich mal passt wie das letzte Teil eines 1000er Puzzles. Und da der Gesang auch in einer sonnigen Umgebung eine gute Figur abgibt. Dabei hat der genug Drive, wird aber nicht geblitzt. Und für alle, die es noch langsamer mögen, gibt es noch einen zusätzlichen „Smoove-Remix“.

Aber auch „Ain´t Nobody´s Buisness“ von Billie Holiday hat hier ein Wohlfühl-Ambiente, dennoch werden die Arrangements angespitzt, was sich dann sehr gut Billy Holidays Stimme anpasst. Von Arema Aregas „Mango“ gibt es zwei Versionen, bei denen der Remix von Club Des Belugas des schöneren, weil legereren Umfelds wegen knapp gewinnt. „Bohemia After Dawn“ gelingt es, die zumeist alten Stücke gut umzuarrangieren, sodass es klingt, als wären die Lieder schon immer so gemünzt.

Man muss Bahama Soul Club hoch anrechnen, dass sie es geschafft haben, die Stücke von besagten John Lee Hooker und Billy Holiday freigegeben zu bekommen.

Erschienen bei: Buyü Records / Alive

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