Adam Lambert – Velvet
Man muss über Adam Lambert schon viele lobende Worte finden. Er entsprang der Casting-Show „American Idol“ und hat dann auch schnell viele Erfolge verbuchen können. Im Gegensatz zu den hiesigen Castlingen konnte er auch weltweit Erfolge verbuchen. Sein Talent und Können hat sogar so sonderbare Wege gefunden, dass er Freddie Mercury bei Queen „ersetzte“. Klar, dieser Fußstapfen ist so groß, dass Adam Lambert darin nur versinken kann, aber man muss ihn schon bewundern für den Mut, diese Aufgabe anzunehmen.
Mit „Velvet“ ist sein viertes eigenes Album draußen. Es ist ein mittelschwerer Bruch geworden, und diesmal verabschiedet er sich noch weiter vom seichten Pop. Auch wenn es natürlich Pop ist, doch diesmal sind die Melodien nicht so, dass sie mit der Tür ins Haus fallen. Die Songs auf „Velvet“ haben einen leicht dunklen Charakter und (für einen ehemaligen Casting-Star) auch ein bisschen Dreck unterm Nagel. Natürlich alles in Maßen, und natürlich gibt es mit „Closer To You“ auch eine emotionale Ballade.
Aber auf „Velvet“ streckt Adam Lambert auch seine Fühler in Richtung Funk aus und singt gerne auch im Falsett. Dadurch entstehen auch so mittelschwere Tanzflächen-Hits wie „Overglow“. Und wenn es schon in Richtung Disco geht, verwundert es nicht, dass bei „Roses“ Legende Nile Rodgers sich ein Stelldichein gibt, und sein Gitarrenspiel erkennt man sofort. Ja, Adam Lambert bezieht sich diesmal mehr auf die Musik der späten Siebziger und klingt dennoch frisch und stößt den Massen kaum vor die Hörner .
Man merkt, dass er sich immer mehr als Künstler betrachtet und dennoch weiß, dass er ein wenig auch Dienstleister für seine Fans ist. Und diesen Spagat legt Adam Lambert auf „Velvet“ gekonnt hin.
Erschienen bei: Empire