Field Music – Making A New World
Wie vertont man das Grauen des ersten Weltkrieges? Eine sehr schwere Frage und nur wenige Musiker haben sich diesen Thema angenommen. Ist ja auch ein sehr schweres Unterfangen, und egal wie es klingt, man kann viel falsch machen und dem schrecklichen Thema nicht gerecht werden. Die Einstürzenden Neubauten haben 2014 „Lament“ herausgebracht und die Situation im Schützengraben gut eingefangen.
Nun hat die nordbritische Band Field Music ein ganzen Langspieler namens „Making A New World“ aufgenommen. Dieses ist im Auftrag eines Kriegsmuseums entstanden und erstaunlicherweise ist es nicht brachial, vielmehr sehr filigran. 19 Stücke in einer drei-viertel-Stunde und dabei gibt es viele Skizzen. Das kann man verstehen, denn ein Krieg ist auch nur schwer zu verstehen. Deswegen haben Field Music auch nicht zwingend von all den Schrecken des Krieges berichtet, dafür singen sie von der Erfindung der Damenbinde aber auch zur Entstehung des Völkerbundes.
Auch musikalisch geht die Band andere Wege, man hört leicht vertrackte Musik, die einen an die Talking Heads erinnert. Da ist komischer Funk, die Instrumente geben gerne mal einen sonderbaren Takt vor und der Gesang hat einen Groove. Zwischendrin gibt es dann auch instrumentale Stücke, bei denen sich der Hörer meist einfacher auf das Thema einlassen und es verstehen kann. Inspiriert wurde die Band durch das Gemälde „We are Making a New World“ des britischen Surrealisten Paul Nash von 1918.
Erschienen bei: Memphis Industries / Rough Trade