Joe Gideon – Armagideon

Bikini Atoll hätten sicher Großes verbringen können, doch das Quartett hat sich 2006 nach zwei Alben aufgelöst und das zum Höhepunkt des Indie-Rocks. Was hat das Ganze mit Joe Gideon zu tun? Er war Mitglied der Band und hat es mit der Solo-Karriere richtig langsam angehen lassen und erst 2015 sein Debüt „Versa Vice“ herausgebracht.

Mit Schnelligkeit hat es Joe Gideon nicht gerade und deswegen sind nochmal fünf Jahren ins Land gezogen, um den Nachfolger „Armagideon“ herauszubringen. Das Warten hat sich gelohnt, da es ein sehr packendes Album geworden ist, welches vielseitig ist, Harmonien liebt und sie zugleich auch ignoriert. Mit dem Melodien geschieht das selbe. Auch die Genres werden leicht verschoben und so gibt es poppige Indie Rock Songs wie den Opener „Expandable Mandible“, welcher mit wuchtigem Schlagwerk und Gitarren aufwartet.

Auch „Somewhere South“ ist kraftvoll und dennoch hat es die Ruhe weg. „Scared Cat“ klingt, als hätte Ben Folds den Geist von Jerry Lee Lewis eingeatmet. „Comet Comming Down“ ist dann sehr dicht an tragischen und schwelgerischen Augenblicken von Rufus Wainwright und auch „Quack No Duck“ hat ein melancholisches Anlitz und dabei eher einen lustig tragischen Text. „Armagideon“ ist unterhaltsam, komisch, packend, ergreifend und ein ungemein vielseitiges Album. Beim nächsten Album bitte nicht wieder so eine lange Wartezeit!

Erschienen bei: Clouds Hill / Warner

joegideon.com