Young Gun Silver Fox – Canyons
Überraschung machte sich breit als ich hörte, dass es ein neues Album von Young Gun Silver Fox geben soll. Denn die eine Hälfte des Duos namens Shawn Lee wird immer produktiver, letztes Jahr hatte er noch ein Solo-Werk herausgebracht und auch sonst sitzt er als Produzent oft hinter den Reglern.
Von daher fragt man sich, wann er Zeit gefunden hat, mit Andy Platts das dritte Album von Young Gun Silver Fox namens „Canyons“ aufzunehmen. Dieser Langspieler ist dann auch der logische Weg zu den beiden Vorgängern, mit dem sie den Westcoast und Softrock neu und dezent formulierten. „Canyons“ bekennt sich zu diesen Genres noch viel mehr und die beiden Musiker (die auch dieses Album fast im Alleingang im Londoner Studio aufgenommen haben) gehen noch viel intensiver auf diese Genres ein.
Alles ist ungemein smooth und natürlich ist auch noch zu erwähnen, dass jede Menge Yacht-Pop hier auftaucht. Klar klingen die zehn neuen Songs aus der Zeit gefallen und hätten zu der Blütezeit von 1974 bis 1984 auch wunderbar gepasst. Und logisch könnte ein DJ aus der damaligen Zeit die Songs von Young Gun Silver Fox mit den damaligen Akteuren wie Player, Stylus aber auch mit Earth, Wind and Fire oder Doobie Brothers mischen und der Stimmung würde es kein Abbruch tun.
Man kann sich also denken, dass hier zwar ein wenig Laid Back-Felling vorherrscht, aber es dennoch immer einen um den Finger-wickelenden-Groove gibt genauso wie Seele aka Soul. „Who Needs Words“ ist so ein Stück, bei dem der Gesang zarten Schmelz raspelt und die Arrangements lieblich nur so vor Harmonien strotzen. „Baby Girl“ ist herrlich Disco, nur mit relativ wenigen BPM, aber dafür mit Emotionen, die Schubkarrenweise ins Ohr gekippt werden. „Private Paradise“ ist ein quirliger achtziger R´n`B Song und mit „All This Love“ beweisen Young Gun Silver Fox, wie gut sie auch Balladen können.
„Canyon“ist dass reifste Album von Young Gun Silver Fox und lohnenswert, wenn man ein zeitgemäßes Update von Yacht-Pop haben möchte.
Erschienen bei: Légère / Broken Silence