Floating Points – Crush
Es ist schon komisch, dass Wissenschaftler gerne elektronische Musik machen, die dabei immer ordentlich Drehungen und Wendungen hinlegt. Man denke an Dan Snaithder unter den Pseudonymen Caribou, Manitoba oder Daphne, auch Sam Shepherd macht Musik, die wie eine Wissenschaft klingt. Sam Shepherd nennt sich beim Musizieren Floating Points, und mit „Crush“ ist seines neuestes Werk draußen.
Mit der Single „LesAlpx“ hat Shepherd einem schon einen Streich gespielt. Dieser Song ist ein packendes Stück Techno, welches sich mit House verbindet, dabei auch wieder Wendungen aufweist und ungemein auf Tanzbarkeit und klare Beats setzt. Doch solch ein Stück bildet auf „Crush“ eher die Ausnahme, und man hätte durchaus auch mehr davon vertragen. Das bedeutet aber nicht, dass das Album aufgrund dieser Tatsache schwächelt.
Denn die elf anderen Stücke sind spannend zu hören und bedienen sich des intelligenten Techno, wo die Sounds ungeordnet zu sein scheinen oder auch die Beats verdichtet werden wie bei „Bias“. Oder Momente, wo diese auch dicht aufgereiht sind und dabei auch Platz für Ruhepausen eingebaut ist, wie „Environments“. Klassische Musik ist bei dem Briten auch möglich, wie bei „Falaise“, und ein Blick ins Booklet unterstreicht das, denn dort sind von dem Song „Birth“ die Noten aufgezeichnet. Das Stück „Sea-Watch“ bezieht sich auf die gleichnamige Hilfs-Organisation.
Der Musiker, DJ und Produzent Sam Shepherd alias Floating Points bringt auf „Crush“ viele Stile, Genres, Brüche, Euphorien und Klangarten zusammen, und das sehr packend.
Erschienen bei: Ninja Tune / GoodtoGo