The Düsseldorfer Düsterboys – Nenn mich Musik

Dass man Jungs als Düsterboys bezeichnet hat, war in den achtziger Jahren und galt meist für Jungs, die vornehmlich The Cure oder Joy Division hörten. Von daher passt der Name von The Düsseldorfer Düsterboys ganz gut. Hinter der Band verbergen sich mit Pedro Crescenti nd Peter Rubel zwei Drittel von International Music, ergänzt werden sie von Edir Ludwig und Fabian Neubauer.

Musikalisch ist das auch ziemlich düster, und beim ersten Hören ist man irritiert. Immerhin macht der Sound einen desinteressierten Eindruck, und der Gesang ist auch gerne gelangweilt. Doch nach mehrmaligem Hören macht das alles Sinn, dann erschließt sich der sonnenundurchlässige Folk auch. Auf dem Debüt „Nenn mich Musik“ gibt es Folk, der meist wenig gute Laune verbreitet, aber nach und nach mehr Raum einnimmt.

Es ist düster und hat natürlich auch etwas DNA von eingangs erwähnten Bands und auch ein wenig The Smiths, nur dass hier der Verve fehlt. Man kann auch The Velvet Underground noch heranziehen, und das wäre sicherlich der beste Vergleich. Doch Vergleiche sind hier schwer dingfest zu machen, da sie ihren eigenen Klang bei den Homerecording-ähnlichen Aufnahmen erschaffen.

Auffallend ist, dass die Songs selten mit viel Kraft auskommen, sie wirken bescheiden und sind meist recht karg und reduziert arrangiert. Die Gitarre ist oft stromlos und dennoch kein akustisches Geklimper, das Schlagzeug wird nur punktweise eingesetzt, genauso wie der Bass. Manchmal zieht eine Orgel ihre Bahnen und sorgt für leicht psychedelische Momente, Choral-Gesang ist auch ein Stilmittel, das man hier zuhauf findet und dafür sorgt, dass die Musik doch recht vollmundig klingt. Ein wenig Shoegazing und Düster-Pop findet sich bei The Düsseldorf Düsterboys auch wieder.

Die Texte sind manchmal ein wenig dadaistisch, wie bei „Kaffee aus der Küche“, da geht es auch um Sehnsucht, genau wie bei „Oh, Mama“ um den Kampf, überall anwesend zu sein „Parties“, der Besuch in der „Kneipe“, unbeschwerte Tage „Federleichte Tage“, oder Flucht vom Leben wie bei „Teneriffa“. „Nenn mich Musik“ ist ein einzigartiges und großartiges Album, welches man als Grwoer bezeichnen kann.

Erschienen bei: Staatsakt / Bertus

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