Antwood – Delphi

Ein wenig hat man natürlich den Verdacht, dass es sich bei Antwood um ein Solowerk von Die-Antwoord-Sängerin Yolandi Visser handelt. Denn ein ähnliches Aussehen ist vorhanden, der Name hat eine eindeutige Ähnlichkeit zu ihrer Hauptband, und musikalisch wäre das, was man auf „Delphi“ hört, auch nicht abwegig.

Und dennoch verbirgt sich hinter Antwood die kanadische Musikerin Margaret Antwood. Diese ist auch elektronisch unterwegs, allerdings gibt es hier kein Remmidemmi, und es geht hier dennoch freaky zu. Nur ist die Musik hier experimenteller und macht keine Anstalten, Melodien zu finden. Auch ist die Musik so konzipiert, dass die Clubtür verschlossen bleibt. Doch da will die Musik auch nicht hin, denn bei „Delphi“ handelt es sich um den letzten Teil eines Triple -Konzeptalbums.

Die ersten beiden beschäftigten sich mit digitalem Vertrieb und künstlicher Intelligenz, und nun begibt sich die fiktive Person zu menschlichen Gefühlen. Musikalisch ist es dennoch oft ein zartes digitales Gewitter. Beim Titelstück poltern die Beats umher und zerbrechen immer wieder aufs Neue. Manchmal sind die elektronischen Klänge auch gelassener, wie bei „Queasy.

Doch es geht bei „Delphi“ auch um Romantik, so sind viele Stücke auch mit Geigen und Piano, und diese passen hier gut hinein und in diese Trilogie. Bleibt nur offen, was Margaret Antwood nun für Themen findet?

Erschienen bei: Planet Mu / Cargo

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