Roseaux – II

Hinter Roseaux verstecken sich drei Musiker aus Paris, und die haben 2012 ihr Debüt herausgebracht. Damals coverten sie sich durch die Rock- und Pop-Geschichte und holten neue Stimmen vor das Mikro, auch der damals unbekannte Aloe Blacc war mit an Bord. Nun haben die Franzosen sieben Jahre gebraucht, um den Nachfolger fertig zu stellen. Der Name ist ziemlich schmucklos aber effektiv „II“.

Die Musik hingegen ist wirklich wunderbar und ungemein vielseitig, und diesmal gibt es nur eigene Kompositionen. Vielseitig sind die zehn Stücke auch, und so ist der Opener „Kaät“ ein federleichter Bossa Nova mit einer kaffeeschwarzen Stimme von Blick Bassy. Auch diesmal ist der Gesang outgesourct, und Blick Basyy darf gleich bei drei Stücken antreten. Zu Recht, „Me Ni We“ ist Jazz, der am Anfang einen Cocktail an der Bar nippt und dann am Ende verwirrend lärmend daher kommt, bei dem Bläser und Stimmen durcheinander wuseln.

„Libäk“ ist dann mit fast kirchlichem Gesang bestückt und dann sonderbarer Jazz mit Piano . „I Should Have Known“ mit Anne Majidson ist dann dicht an Klassik mit einem nordischen Touch. „Island“ von Ben Lóncle Soul ist dann eine Mischung aus altem Soul und klischeefreiem Gospel, der ungemein beschwingt daher kommt. „Waves Of Sorrow“ ist eine Ballade, die mit Größe und Bescheidenheit beeindruckt.

Der beste Song ist dann ausgerechnet der, bei dem Aloe Blacc singt. „Daily Bread“ ist ein Jazz-Jamsession-Stück, das nach einem verrauchten Keller-Gig klingt und dabei so groß und glanzvoll ist. „II“ ist sicherlich eines der Album-Highlights des Jahres.

Erschienen bei: Tot Ou Tard

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