J.J. Cale – Stay Around

Man kann es kaum anders sagen, die Musik von J.J. Cale erkennt man. Sein Gitarrenspiel ist einzigartig, und dennoch hat er es nie zu so großem Ruhm gebracht wie etwa Eric Clapton. Noch viel schlimmer: Eric Clapton hat mehrfach seine Songs gecovert, und diese wurden dann zu Welthits. Auch andere Musiker bedienten sich bei J.J. Cale, als wäre er ein Selbstbedienungsmarkt.

Dennoch hat ihm das nichts ausgemacht, und seinem Ruf hat es nicht geschadet. Am 26 Juli 2013 ist der Musiker verstorben, und man kann somit sein neues Album „Stay Around“ im ersten Moment als Profitgier beschimpfen. Denn es ist das erste Album nach seinem Tod, aber es ist nicht zum Gelddrucken entstanden. Seine Frau hat sich nach seinem Tod durch einige Demos gehört und einige schöne Stücke ausgesucht. Das Schöne dabei ist, dass es nicht klingt wie ein Sammelsurium, wo das vorherige Stück mit dem nachfolgenden nicht zueinander passt.

„Stay Around“ klingt wie ein richtiges Album und dass ganze ist stimmig, zumal alle Lieder hier eine ungemeine Entspanntheit vermitteln. Ein paar akustischen Gitarren-Licks reichen hier aus, um seine Stimme zu begleiten. Diese war schon leicht brüchig, aber sie passt zu dem sonnig leichten Blues, der hier gespielt wird. Alles sehr entspannt und meist sehr übersichtlich angerichtet, auch wenn mal ein Piano leise erklingt oder eine Mundharmonika auftaucht.

Auch schön an „Stay Around“ ist die Tatsache, dass man zwar mit Wehmut die letzten Lieder von J.J. Cale hört, aber nicht in Trauer ertrinkt. Ein schönes letztes Lebenszeichen, welches zudem eine tolle unaufgeregte Sommer-Platte ist.

Erschienen bei: Caroline / Universal

www.jjcale.com