Schwarz – White Room

Schwarz – White Room

Hinter Schwarz verbrigt sich Roland Meyer de Voltaire und dieser war Mitte der 2000er Jahre mit seiner Band Voltaire durchaus bekannt. Die Band machte Indie-Rock in deutscher Sprache und hatte wirklich tolle Platten herausgebracht. Doch irgendwann löste sich die Band auf und das Abenteuer war zu Ende. Die große Frage bei Roland Meyer de Voltaire war: Neustart? Und wenn ja, wie soll der aussehen und klingen?

Mit Neustart kennt er sich aus, denn schon als Kind und Teenager musste er oft umziehen. Von daher wäre es sicherlich ein einfaches gewesen, dennoch hat es ein bisschen gedauert, bis er das Projekt Schwarz ins Leben gerufen hat. Nun ist das Debüt „White Room“ draußen und dieses hat mit seiner ehemaligen Band nichts gemein.

Es ist elektronische Musik, die meist eine gewisse Dunkelheit in sich trägt. Die Songs sind ein wenig lose und dennoch kompakt genug, um nicht als skizziert bezeichnet zu werden. Denn manchmal, wie bei „Good Night“, entwickelt sich ein unscheinbarer Hit heraus. Dennoch kann man über Schwarz nicht sagen, dass ein großer kommerzieller Gedanke dahinter steht. Auch wenn er als Support-Act für Schiller unterwegs war, und der setzt ja auch nicht auf Gassenhauier.

Aber die Kombination beider passt dann doch ganz gut zusammen. Beide arbeiten mit weitläufigen Klängen, bei denen die Beats eher schmeichelnd sind als in den Bauch zu drücken. Dazu ein Gesang, der auch sehr weich ist und sich gut ins Gesamtbild einfügt. In vielen Momenten, wie beim Schlussstück „Leftwing Duckling“, wird es auch richtig bombastisch und hymnisch. Ein Grund dafür ist, dass gerade bei diesem Lied Streicher den Song empor heben.

Mit „White Room“ ist Roland Meyer de Voltaire ein kompromissloser Neustart gelungen, der mit seinem vorherigen Schaffen nichts mehr gemein hat.

Erschienen bei: Styleheads Music / Rough Trade

listentoschwarz.com