Nubiyan Twist – Jungle Run
Nubiyan Twist sind sicherlich eine der besten Livebands Großbritanniens, und die Musik ist so, wie wie man sich derzeit deren Heimat nicht ganz vorstellt. Wobei diese 12-köpfige-Truppe von Leeds noch London umgesiedelt ist.
Aber in Zeiten vom Brexit stellt man sich dieses Land ein wenig trist vor und nicht so lebensbejahend wie die Musik von Nubiyan Twist. Frontfrau und Namensgeberin Nubiya Brandon erschafft auf dem zweiten Langspieler „Jungle Run“ ein Album, für das man das verwelkte Wort Crossover auch gerne wieder nutzen darf.
Denn hier prallen Kulturen aufienander und erleiden dennoch keinen Kollateralschaden. Nicht einmal leichte Kratzer im Lack sind zu verzeichnen, vielleicht ist es aber auch so, dass solche Kleinigkeiten keine Rolle spielen. Denn was bei jedem Song mitschwingt, und bei „Basa Basa“, ist die Lebensfreude, und dennoch können sie auch durchaus elegant klingen, wie bei „Brother“. Musikalisch ist bei diesem Crossover Vieles möglich. Soul ist genauso vorhanden wie Latin. Aber sanfte Ausflüge zum HipHop gibt es, und Jazz ist auch nicht weit. Dazu noch Afrobeats, und diese beherrschen die Briten von Nubiyan Twist so gut, dass Tony Allen ein Fan ist und Mulatu Astatke bei „Addis To London“ sogar mitspielt.
Solch prominente Unterstützung muss man als Nachwuchs auch erst einmal verbuchen können, und sie zeigt, dass Nubiyan Twist wirklich gute Musiker sind. Sie schaffen trotz der vielen Köche, dass der Brei ungemein lecker klingt, bei dem immer wieder neue klangliche Explosionen vorhanden sind. Man wird überrascht, aber nicht überfordert.
Erschienen bei: Strut