Cherry Bandora – Back To The Taverna
Ein Vorteil der vernetzten Welt ist ja, dass bestimmte regionale Kultur auch woanders gedeihen kann. So ist es dann auch nicht verwunderlich dass das Bouzouki Quartett Cherry Bandora in Berlin Quartier hat. Mittlerweile ist mit „Back To The Taverna“ ihr drittes Album erschienen.
Einerseits ist der Titel mit einer gewissen Ironie zu verstehen, aber deutet auch darauf hin, dass dieses Werk Spaß machen soll. Aber es ist auch weit entfernt von irgendwelchen Klischees, und das ist die Stärke. Aber wie sollen auch Klischees entstehen, wenn sie zum einen aus Berlin stammen, zum anderen auf Englisch, Griechisch, Türkisch und Hebräisch singen und die Musik auch unterschiedliche Wurzeln hat und zusammen gelungen verschmolzen wird.
Dabei findet man natürlich Bouzuki-Musik wieder, und diese ist treibende Kraft. Wie mitreißend diese Musik kann, erlebt man beim Opener „The Sound Of Baglama“. Dennoch sollte man Cherry Bandora nicht nur auf die griechische Musik reduzieren, denn es gibt auch viele fernöstliche Klänge, persischen Disco-Sound, auch kann man Soul finden und ungewöhnlichen Jazz. Dass das zusammen eine bunte Melange ist, kann man sich denken. Noch logischer ist aber auch, dass die Musik jede Menge Grooves freisetzt.
Ja, und es ist auch so klar, dass man seinen Allerwertesten dazu ordentlich bewegen kann. Sicher helfen auch ein paar Ouzo (oh, doch ein Klischee) hier ganz wunderbar, die Musik auf Betriebstemperatur zu genießen. Aber auch so kann man „Back To The Taverna“ von Cherry Bandora wunderbar hören und sich über das klangliche Füllhorn freuen. Und staunen.
Erschienen bei: Rumi Sound / Rebel Up