Jimi Tenor – Multiversum
Man kann schon sagen, dass Jimi Tenor ein Reisender der Musik ist. Das stimmt auch aufgrund der Tatsache, dass der Finne in den frühen Neunzigern nach New York reiste und von dort aus wieder nach Europa. Dort ist er dann quer durch diesen Kontinent gereist und hat dort enorm viel unterschiedliche Musik kennen gelernt.
Aber auch etwas anderes hat ihn damals geprägt, Musik überall auch aufzunehmen, und das gerne auch spontan und intuitiv. Diese beide Erlebnisse haben seither Einfluss auf das Wirken von Jimi Tenor genommen. So ist seine Oeuvre ungemein vielfältig und reicht von elektronischer technoider Musik, mit der er in den Neunzigern auch auf der Love-Parade zu sehen war, bis zur Zusammenarbeit mit Tony Allen, Kabu Kabu oder Abdissa Assefa, und von Jazz bis Afrobeat ist auch da alles möglich.
Es wird nie langweilig bei diesem Tausendsassa und so ist man auch auf „Multiversum“ gespannt. Der Titel offenbart schon, dass hier viel möglich ist, und dennoch bekommt man eine gewöhnlichen Platte von Jimi Tenor. Denn das Hamburger Label „Bureau B“ wollte einen Langspieler von ihm machen., welchen er auch heute noch auf die Bühne bringt. Es ist eine Mischung aus Jazz, Drum-Beats und elektronischer Musik, mal einfach und manchmal auch frickelig, mit Flöten und Saxophon, die sich ebenso vielseitig zeigen, und auch verlassen die Arrangements auch mal das Irdische und widmen sich dem Spacesound.
Man vermutet, dass es hier im Chaos untergeht, und trotzdem ist irgendwie eine Übersicht vorhanden, und auch ein Fluss ist zu finden. Und dann bekommt man groovige SpaceDisco-Stücke wie „Life Hugger“ neben komischem ElectroFunk, wie „Baby Free Spirit“, smoothen Jazz „Birthday Magic“ oder wilden Perscussion-Rhythmus bei „Bass Kalimba Dance“ oder auch Jazz goes Space „Gare de Noir“ oder hitzigen Groove, Funk Jazz Bass Ritt wie bei „RajuRaju“. Auch nach dreißig Jahren bleibt Jimi Tenor nur so einzig- und großartig, und das bei allem, was er macht. Man kann schon von Magie sprechen.
Erschienen bei: Bureau B / Indigo