Keegan – Daylight Robbery
Bei Keegan denkt man als erstes an den Siebzigerjahre-HSV-Fußballer und Sänger Kevin Keegan. Dennoch haben Keegan damit nichts zu tun, aber eines haben sie doch gemein: Man denkt im ersten Moment zurück, denn die Band gibt es auch lange und man hat sie dennoch ein wenig vom Radar verloren, genau wie die Kickerlegende.
Das letzte Album liegt immerhin vier Jahre zurück, und jetzt ist die Kölner Band mit ihrem sechsten Album „Daylight Robbery“ wieder da. Dabei ist es schön, die Band, die immer fleißig vor sich hin musiziert und dennoch leider keine große Bekanntheit erhascht hat, zu hören. Das wird sich auch diesmal nicht ändern, denn die Band ignoriert den Zeitgeist. Das kann man begrüßen, denn sie haben ihren Stil der Vorgänger-Platten weitestgehend beibehalten.
Keegan bieten wieder klaren Rock mit einem Schlag an Indie, Powerpop, Hardrock, und auch eine Schippe Punk ist dabei. Das ist sicherlich keine Mixtur, die junge Leute anzieht wie Motten das Licht. Dennoch macht es Spaß, es zu hören. Denn wenn eine Band seit dem Herbst 2000 existiert, dann müssen die Bandmitglieder ja irgendwie aufeinander abgestimmt sein und eine gemeinsame Sprache gefunden haben. Man hört es diesem Album an, dass sie dazu stehen und wird recht schnell gefangen genommen.
Man muss nur den druckvollen Opener „Say It Sweet“ hören, da wird man irgendwie an die 90er Jahre denken, als man Punkrock zu Crossover-Musik hörte. Dabei ist der Song so eingängig, dass man staunt. Gerne haben sie auch Rock´n´Roll Songs, die durchaus klassisch sind mit mehrfachem Gesang, klaren Gitarrenriffs und ehrlicher Schlagzeugarbeit, wie bei „If I Go Silent“. Davon haben Keegan auch noch mehr an Bord. Manchmal wird es hymnisch, und selbst Balladen wie „On Hold“ haben etwas Energiegeladenes. Ja, Powerpop und Rock, dass sind die beiden Hauptgenres und dazu noch große Melodien. Passt also alles.
Erschienen bei: Rookie Records