Rostam – Changephobia
Wenn man über Rostam Batmanglij spricht, muss man auch über Vampire Weekend sprechen. Denn dort war er lange Soundgeber und durchaus auch einer der kreativen Köpfen, doch bei dieser Band ist er ausgestiegen.
Seitdem arbeitet er gerne mit anderen Künstlern zusammen, und vor vier Jahren erschien sein erster Alleingang „Half Light“. Das war eine herrlich bunte Platte, zwar in der Tradition der Wochenend-Vampire, wagte sich aber auch weit genug weg davon. Nun ist der Nachfolger „Changephobia“ da, und dieser ist im ersten Moment eher dezent, doch der Schein trügt. Die Platte ist wieder so kreativ, wie man es von Rostam gewohnt ist. Neu bei ihm ist die Offenlegung von Jazz. Dieser ist nicht bestimmend, aber manchmal gibt es Momente, wo die Musik aus den Fugen gerät. Das fällt besonders dann auf, wenn das Saxophon sich aus dem Korsett befreit und machen kann, wann es will.
Dennoch ist dieses aber nicht so, dass es komplett ausartet, Songs wie „Unfold You“ klingen auch sehr gediegen, ohne steif zu wirken. So ist es auch bei „Bio 18“, da ist es aber eher ein Piano, das hier für Jazz sorgt. Das Schöne ist, dass Rostam das Tempo komplett herausnimmt. Manchmal haben die Songs auch etwas herrlich Leichtes, wie Runner“, wo man auch leichten Dream-Pop vernehmen kann. Aber es gibt auch leichten Groove, wie das leicht soulige Titelstück oder vertrackte und hektische Beats bei „Kinney“ Übergroße Indie-Pop Hits findet man auf „Changephobia“ eher wenig, was aber nicht heißt, dass es keine tollen Songs gibt, der Opener „These Kids We Know“, das leicht spacige „Next Thing“ oder das verspielte „From The Back Of A Cab“ zeigen, dass er auch dort ein ungemein gutes Gespür für gute Songs hat.
Ganz nebenbei ist „Changephobia“ auch ein ganz stimmiges Gesamtwerk geworden und zeigt die wahre Größe erst nach und nach.
Erschienen bei: Matsor Projekt