Sydney Minsky Sargeant – Lunga
Sydney Minsky Sargeant sagt vermutlich den wenigsten Menschen etwas. Doch als Fan von New Wave und Post-Punk wird man seine Band Working Mens Club vermutlich kennen. Dort ist er Frontmann. Diese Musiker neigen ja gerne dazu ein weiteres Spielfeld, in Form einer Solo-Karriere zu eröffnen.
„Lunga“ heißt das Debüt von Sydney Minsky Sargeant. Post-Punk-Liebe und wilde Beats ist hier nahezu vollständig gewichen. Dafür öffnet sich der Brite unter anderem dem Folk und wandelt auf ähnlichen Pfaden wie Bon Iver oder auch Nick Drake. Zwar sind die Songs von Sydney Minsky Sargeant auch mit einer stromlosen Gitarre entstanden, und Songs wie das schwermütige „Lisboa“ sind feinsinnig und intim.
Aber die Musik nur auf Folk-Musik zu reduzieren ist irgendwie auch nicht richtig. Die Songs haben flirrende Melodien, Streicher und auch viel Platz haben für Atmosphäre. Letzteres zeichnet sich dann oft aus, in dem die Songs oft viel Raum bekommen und es richtig weitläufige Klangflächen gibt. „Hazel Eyes“ ist so ein Song, bei man das Gefühl hat dass die Stimme von Sydney Minsky Sargeant in den Raum Hall erzeugt.
Bei „Lunga“ gibt es noch mehr freien Raum und so ist es ein fast Ambient-haftes Stück, welches zudem ohne Gesang auskommt. Wehmut ist auch ein wichtiger Bestandteil der Musik. „A Million Flowers“ ist ein Dark Noir Pop Song, der sogar ein wenig eingängig ist. Manchmal gesellt sich auch noch feiner Noise hinzu, wie bei „How It Once Was“. Eine andere Zutat ist Electronica, wie beim zarten „I Don´t Wanna“.
„Lunga“ überrascht und das vor allem weil man mit einem dunklen Folk-Album nicht von Sydney Minsky Sargeant gerechnet hat. Zudem ein wunderbares Album für die kurzen Tage.
Erschienen bei: Domino Records
