Berliner Doom – Notre Doom
Berliner Doom mögen es einen in die Irre zu führen, denn die Berliner Band hat zwar Doom im Namen haben aber nicht allzuviel übrig für dieses Metal-Genre. Wobei ganz so abwegig ist es dann doch nicht, denn die Band hat sich als Grindcore Gruppe zusammen gefunden. Damals bestanden sie aus Boris Guschlbauer und Daniel West. Das war 2018 und seitdem haben sie dieses Genre komplett et Acta gelegt.
Das ging sogar recht schnell, denn mit ihrem Debüt „Kottbuser Tor“ und dem Nachfolger „Wer das hört ist Doom“ haben sie schon auf Post-Punk gesetzt. Beim neuen Album „Notre Doom“ und man erkennt dass Doom dann doch ein bedeute Rolle spielt, auch wenn es musikalisch keine Rolle spielt.
Denn auch auf dem dritten Streich zelebrieren weiterhin eigensinnigen Post-Punk. Dieser ist rabenschwarz und hat viel New Wave in sich. Die Musik weckt Assoziationen an die Zeiten, als diese Musik ihren kreativen Höhepunkt hatte. „Notre Doom“ könnte also auch in den späten siebziger oder frühen Achtziger erscheinen hätte können. Doch altmodisch klingt auch die dritte Platte nicht.
Es liegt zum einem daran dass die Sängerin Anne Meister, eine Distanz in der Stimme hat und auch eine gewisse Melancholie, wie Nico in sich hat. Aber auch dass hier nicht nur auf englisch sondern auch auf Deutsch und Französisch gesungen wird, sorgt für eine gewisse Einzigartigkeit. Zumal hier auch gerne ein Akzent einsetzte, was man besonders gut bei „Mehringdamm“ heraushören. Da muss man manchmal auch an die großartige Françoise Cactus erinnert.
Man fragt sich ob diese Eigenheiten nicht zu kurios anmutet, aber es passiert etwas anderes. Die Musik wirkt ungemein intensiv und man hat das Gefühl einen düsteren Schatz gefunden zu haben. Ein kleines Meisterwerk!
Erschienen bei: Am Anfang angekommen