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Patrick Wolf – Crying The Neck

13 Jahre ist es her als mit „Sundark and Riverlight“ dass letzte Album von Patrick Wolf erschienen ist. Eine lange Zeit im Musik-Kosmos, da kann man schnell vergessen werden. Und ich hatte auch Patrick Wolf auch schon ein wenig vergessen und das obwohl mich Werke wie „Wind in The Wires“ (2005) oder „The Magic Position“ (2007) so sehr begeisterten, dass sie in meinen persönlichen Jahrescharts auftauchten.

Mit „Crying The Neck“ meldet sich der britische Musiker und Sänger nach langer Abstinenz wieder zurück. Beim ersten Durchlauf stellt man fest dass Patrick Wolf erwachsener geworden ist, was ja auch stimmt, denn die 40 Lenzen hat er mittlerweile auch erreicht.

Die Musik auf dem siebten Album ist anders. Die Brüche die man sonst von ihm kennt sind gewichen und auch elektronische Klänge fallen überschaubar aus. Was aber geblieben ist sein Hang zum Pathos und auch diesmal ist diese Liebe fast am Hang zur Übertreibung. Doch er hat mittlerweile soviel Erfahrung dass er weiß wieviel gerade reicht damit der Tropfen dass Fass nicht zum Überlaufen bringt.

Auf „Crying The Neck“ hat sich Patrick Wolf auf ein stimmiges Gesamtbild verschrieben. Das erschafft er meist mit eleganten, melancholischen und glanzvollen Kammermusik. Diese Arrangements durchziehen das ganze Album. So wirken die 13 Liedern wie ein kompaktes Album , was früher bei seinen vorherigen Alben nie so gut klappte.

Dafür muss man gestehen dass hier lebensbejahende kleine Ohrwürmer hier. Aber wie soll man kleine Hits schreiben über so schwierige Themen wie finanzielle Pleite, Unfall, Sucht und dem Tod der Mutter. Schwerer Stoff und da passt besser in betörenden Streichern als in elektronischen Pop-Songs. Und aufgrund der Themen in den Texten kann man auch erahnen weshalb Patrick Wolf so lange verschwunden war. Schön dass er wieder da ist.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

http://www.patrickwolf.com/