Mogwai – The Bad Fire
Irgendwie hat man immer ein wenig das Gefühl, das Mogwai ihre Musik als Arbeit ansehen. Sie wirken immer sehr konzentriert und ein Lächeln sieht man bei ihnen selten. Doch das Gegenteil ist der Fall, sie sind zwar konzentriert und auch fokussiert, denn ansonsten könnte man nicht schon seit der Gründung 1997 auf seinem hohen Niveau muszieren. Schließlich gibt es kein Schwachpunkt, in ihrer umfangreichen Diskografie.
Aber zurück zum Humor, denn davon haben sie doch einiges. Ein gutes Beispiel ist dass die Alben und Songtitel nur selten einen tiefgründigen Sinn haben. So muss man auch „The Bad Fire“ nicht die Logik suchen. Was auch immer schwer zu finden ist, ist möglicher Gesang vom Frontmann Stuart Braitwhaite. Doch man wird auf Album Nummer elf bei dem Lied „18 Volcanoes“ fündig. Der Gesang ist hier pur und wird nicht wie damals bei „Rock Action“-Album nicht verzerrt oder mit Effekten behandelt. Zudem erweist sich Braitwhaite hier sogar als richtig redeselig. Zudem gibt es mit In diesen Augenblick merkt man, wie sanft und auch nahe die Glasgower Band einen kommen kann.
Doch das ist ja nicht das Kerngeschäft von Mogwai, denn ihre Kunst ist es Postrock ohne Wörter sprechen zu lassen. Was einen bei „The Bad Fire“ besonders auffällt ist dass es eines der vielseitigsten Werken ist. Der Opener „God Gets You Back“ kommt mit einem eingängigen Synthie-Ton-Folge daher und er baut sich langsam auf. Bei diesem Song kommt auch recht viel Helligkeit und auch Gelassenheit daher und irgendwie entwickelt sich eine feine instrumentale Melodie. „What Kind Of Mix Is This?“ kommt anfangs leichtfüßig daher, entwickelt aber eine spannende Dynamik.
Bei „Hi Chaos“ stürzt der Song sich im selbigen und da kann man ein wenig sehen dass ein Titel doch zum Song passt. Am schönsten ist sicherlich „If You Find This World Bad, You Shoud See Some Of The Others“. Dieser ruht langsam und ist am Anfang so still dass man nur eine Gitarre hört und so langsam gesellen sich die anderen Instrumente um später zu einen massiven Klangmotiv zu werden.
„The Bad Fire“ ist erstaunlich vielseitig und auch ungewöhnlich zugänglich und steht den anderen zehn Vorgänger in nichts nach. Wieder Großartig!
Erschienen bei: Rock Action / PIAS