Friko – Where We´ve Been, Where We Go From Here

Es wird oft behauptet dass die Zeit von Indie-Gitarren-Rock vorbei ist und zugegeben in den letzten Jahren gab es wenige Alben, die bei einem das Feuer entfachen konnten. Doch die Newcomer Friko schaffen genau diese Kunststück mit ihrem Debüt „Where We´ve Been, Where We Go From Here“.

Dabei ist es nicht so dass die Band aus Chicago, dieses Genre neu erfinden, vielmehr verbinden sie gute Eigenschaften und machen sich diese zu Eigen. Vor allem haben sie in ihrer Musik auch einige Facetten.

Bei „For Ella“ hat man dass Gefühl mit einem vergessen Song von Elliot Smith oder Jeff Buckley zu tun hat. Das Lied ist ein sehr melancholisches Piano Lied, dass fast schon Slowcore ist und ziemlich zerbrechlich wirkt. Der Opener „Where We´ve Been“ ist anfänglich ein Folk-Song, der dann aufbricht und dann sich im Krach ergießt. In diesem Augenblick, denkt man an Conor Oberst und seine Band Bright Eyes. Nur mit dem Unterschied, dass die Musik wütender und brachialer ist. Eine stimmliche Ähnlichkeit zu Conor Oberst hat Niko Kapetan auch und auch ein paar Narben au seiner Seele.

Doch bei Friko werden diese Narben nicht so tief in Melancholie getränkt. Hier wird die Traurigkeit, klanglich in Krawall umgemünzt. Man muss nur ein Lied wie „Crashing Through“ anhören, da explodiert der gestapelte Krach. In diesen Augenblicke muss man auch an neuen Helden wie Black Country, New Road denken.

Friko nehmen ihre Songs eben so auseinander und dennoch gibt es immer wieder Kitt der alle Song aber auch das Album zusammen hält. Auch wenn man es bei so einem lärmenden Lied, wie „Chemical“ das Gefühl hat dass er jeden Augenblick zerbersten müsste. „Statues“ hingegen klingt wie ein Post-Punk Song von Helden-Bands der 2000er Jahre. „Get Numb To It!“ ist trotz des Lärms schon richtig hymnisch. „Cardinal ist dann zum Abschluss noch ein klein trauriges Lied, mit dezenten Streicher.

Mit „Where We´ve Been, Where We Go From Here“ hat Friko ein eindrucksvolles Debüt vorgelegt und ganz nebenbei den Indie-Gitarren-Sound wieder ordentlich Leben eingehaucht.

Erschienen bei ATO Records / PIAS

https://friko.bandcamp.com/