Antje Schomaker – Snacks
Bei Antje Schomacker dreht es sich schon immer um Musik, schon im Kindesalter konnte sie ihre Finger nicht von Instrumenten lassen, da war es egal, ob es ein Fagott, Gitarre oder Klavier war. Deshalb hat die in Rheurdt geborene Antje Schomaker auch etwas mit Musik gespielt und landete dann als Mitarbeiterin bei einem Musikverlag.
Doch sie wollte auch selbst wieder Musik machen und hat 2018 dann ihr Debüt „Von Helden und Halunken“ herausgebracht, welches es auch in die Charts geschafft hat. Man ist dann doch verwundert, dass der Nachfolger „Snacks“ erst fünf Jahre später herauskommt. Denn die Wahl-Hamburgerin brennt ja für die Musik. Wobei sie ja auch einige Songs herausgebracht hat, Konzerte gegeben und ihren eigenen Podcast betreibt.
Dennoch hat sie nichts überstürzt und wollte nicht durch die Musikindustrie unter die Räder kommen. „Snacks“ klingt irgendwie entsprechend entspannt, und dennoch muss man gestehen, dass sie es geschafft hat, viele feinsinnige Hits zu schreiben, die klug genug sind, nicht als musikalisch geplante Obsoleszenz zu gelten. Die Songs sind so liebevoll, dass man sie umarmen möchte, aber sie umarmen einen selber. Liegt auch an den Texten, die handeln vom Verliebtsein mitsamt dem lästigen Liebeskummer. Klingt kitschig, und mitsamt den meist weichen und schwelgerischen Arrangements ist es das auch ein wenig. Aber irgendwie ist es auch berührend.
Manchmal schlägt sie auch andere Themen an. „Lost Indieboy“ handelt von toxischen Beziehungen und ist dabei ein Indie-Tanzsong, der damals auch bei Wir sind Helden gut aufgehoben gewesen wäre. Bei dem Titelstück groovt es auch ganz angenehm, und der Refrain hat eine schöne Dynamik. Da passt auch das Peter-Fox-Cover „Alles neu“ hinein. Manchmal ist sie auch nachdenklich wie bei „Wenn ich mal Kinder hab“, welches eine Hommage an ihre Mutter ist. Insgesamt ein gut gemachtes Album, welches hoffentlich auch den Weg ins Radio findet.
Erschienen bei: BMG