Betterov – Olympia
Es gibt ja Menschen die vieles anfangen, aber wenig zu Ende bekommen. Wenn man spöttisch sein will, dann trifft es auch Manuel Bittorf zu. Diese fing eine Ausbildung als Industriemechaniker an um sie kurz danach abzubrechen. Nebenbei betrieb er Leichtathletik, doch dazu fehlte zum Ende hin die Zeit. Ein angefangenes Schauspielstudium hat er auch vorzuweisen, aber auch Musik hat er studiert.
Letzteres ist dass was Manuel Bittorf am meisten verfolgt hat und mittlerweile nennt er sich Betterov und hat kürzlich sein Album-Debüt „Olympia“ veröffentlicht. Bei diesem kommt seine Vergangenheit auch ein wenig hervor, denn zum einem kann er als Schauspieler die Perspektive wechseln. Aber Betterov ist auch ein Mensch mit Wurzeln, der aus einem kleinem thüringischen Dorf stammt und deswegen hat er vielleicht das Leben in Berlin aufgesogen und dennoch hat er dadurch seinen eigenen Weg gefunden.
„Olympia“ handelt deswegen davon jemand anderes sein zu wollen und auch um die Selbstfindung. Aber auch von dem Kampf sich nicht anzupassen zu wollen aber auch um die Liebe, mal glücklich und mal mit Pech. Aber auch um das Leben, wie es früher war, wie man es beim „Böller aus Polen“ hören kann. „Dussmann“ hingegen zeigt er die besagte Kunst mal eine andere Sichtweise auf zusetzten und so singt er aus dem Blickwinkel von Dussmann, der sich wiederum wundert das eine Straße nach ihnen benannt wurde.
Textlich ist das alles spannend und abwechslungsreich. Musikalisch werden die Blickwinkel nicht so oft gewechselt, was aber auch gut ist. Denn sein Postpunk ist mal kantig und anderen Momenten schlaftrunken und mit viel Hall bestückt ist. Dennoch haben viele Lieder auch jede Menge Verve und so kann man auch tanzbaren und dennoch melancholisch sich ein wenig mitreisen lassen und Hoffnung tanken.
Erschienen bei: Island / Universal