Whitney – Spark
Man muss es immer wieder anpreisen, das Debüt „Light Upon The Lake“von Whitney. Ein Album, das bei den ersten Durchläufen schüchtern und unscheinbar daher kommt, dann aber nach und nach sich öffnet. Irgendwann ist man dann den feinen Folksongs erlegen. Seitdem sind alle Alben immer mit der gleichen Qualität dabei, und dennoch gibt es immer kleine Veränderung.
Das letzte Album war da schon anders, denn dort haben Julien Ehrlich und Max Kakacek ihre Lieblingslieder gecovert, und auch das war stimmig. „Spark“ ist nun das neueste Album, und man erkennt sofort, dass es sich um ein Whitney-Werk handelt. Was auch an der wirklich lieblichen und weichen Stimme von Julien Ehrlich liegt, die man sofort erkennt. Auch sind die Arrangements so fluffig wie ein aufgeschütteltes Kopfkissen.
Dennoch ist „Spark“ die Langspielplatte mit der größten Veränderung. Klar, es ist wahrlich kein Erdbeben an Umwälzung, aber dennoch kann man sagen, dass der bewährte Folk-Sound verschwunden ist. Im ersten Moment ist man erschrocken, weil sie es immer brillant umgesetzt haben. Doch man vermisst es gar nicht, denn sie haben jetzt Pop-Musik für sich entdeckt. Keine Variation von Pop, die man täglich im Radio hört. Vielmehr ist es feinster YachtRock und -Pop, bei dem die Ohren immer mit leicht flirrenden Arrangements beglückt werden. Zudem haben die Songs auch einen ganz leichten Groove. Eine sehr smarte Variante, die luftig daher kommt und manchmal sogar ein wenig an die Musik der Franzosen von Phoenix erinnert. Klar, Whitney schreiben nicht solche Hits wie Phoenix, und alles ist dezenter, verhaltener und kleiner, aber dennoch schön.
Whitney bewegen sich hier auf den Fährten des Yacht Pop und huldigen diesem sicherlich auch unbewusst. Weshalb die zwölf Songs so eine ehrliche Haut haben, und Stücke wie „Lost Control“ würden wunderbar auf einer „Too Slow To Disco“ Compilation laufen. Whitney gelingt es auf „Spark“, auf gleich hohem Niveau ihre musikalische Richtung zu ändern, ohne dass man ihnen böse ist. Das muss man erst einmal hinbekommen.
Erschienen bei: Secretly Canadian / Cargo