The Kooks – 10Tracks To Echo in The Dark
Was hat man sich vor 15 Jahren die Füße wund getanzt zum Debüt „Inside In / Inside Out“ und zu so salpoppen wie leicht besohlten Brit-Pop – Indie Tanz Hits wie „Naive“ oder „She Moves In Her Own Away“. Und die Briten hatten auch noch lange genug atmen und brachten Alben heraus, die bei den Fans ankamen und dennoch mit dem Debüt mithalten konnten.
Nun ist ihr achtes Werk „10Tracks To Echo in The Dark“ draußen, und die Zeichen stehen irgendwie nicht attraktiv. Das liegt nicht daran, dass die Zeiten von Indie-Gitarren-Songs gerade vorbei sind und fast alle Bands aus dieser Zeit nach neuen Wegen, Ideen und Identitäten suchen. So auch The Kooks, und man kann es im ersten Augenblick als pure Verzweiflung betrachten, dass sie als Produzenten den deutschen Tobias Kuhn verpflichtet haben. Dieser hat schon für so verschiedenen Acts wie Clueso, Feine Sahne Fischfilet und Mark Forster gearbeitet. Da fragt man sich, wie das jetzt klingt, wenn er einer internationalen Band wie The Kooks hilft. Skepsis ist angesagt, und man befürchtet Schlimmes.
Komischerweise kann man sich dann doch aber recht schnell anfreunden. Man muss aber auch gleich festhalten, dass der liebenswerte leichte Gitarren-Sound diesmal kaum zu finden ist. Vieles hat einen Synthie-Sound, oder anders gesagt, sie klotzen nicht einmal im Ansatz, wie es Coldplay machen. Es ist alles ungemein entspannt, und man kann es hier vielleicht negativ bewerten und sagen, dass es nicht dringlich wirkt. Doch die zehn Songs schaffen es, im Ohr zu bleiben, und das Schöne ist, dass sich auch mal ein Groove entwickelt.
Das kann sogar soweit gehen, dass mit „Cold Heart“ ein feine ElektroPop-Nummer entsteht, die irgendwie zwischen Hot Chip und Two Door Cinema Club Platz findet. Auch „Jesse James“ ist eher Clubmusik, allerdings der verhaltenen Natur, eher für den Morgen gedacht, wenn die Sonne aufgeht. Zwar ist die Musik auch nicht zwingend Up-To Date, doch „10Tracks To Echo in The Dark“ klingt unbeschwert und wird durchaus für Freude sorgen. Von daher hat Tobias Kuhn die Band dazu gebracht, eine neue Seite aufzuzeigen, und außerdem hat er seine Schützlinge von Milky Chance hier für ein Feature auf dieses Album gebracht.
Erschienen bei: Awal / Rough Trade