The Wombats – Fix Yourself, Not The World
Die Welt ist schon manchmal ungerecht, gerade wenn man Musiker ist und dann aus England stammt. In diesem Land werden Acts so schnell hochgejubelt und ähnlich schnell fallen gelassen, wie die besagte heiße Kartoffel. Bei The Wombats ist es ähnlich.
2007 kamen sie mit ihrem Debüt „A Guide To Love, Loss & Desperation“ um die Ecke. 14 Songs und alles Hits, und „Let´s Dance To Joy Division“ war der größte, zu dem man auch heute noch tanzt, Doch dann war der Hype um Indie-Tanz-Bands vorbei, und viele der Bands hatten keinen langen Atem.
The Wombats sind noch immer da, und „Fix Yourself, Not The World“ ist das fünfte Album in 18 Jahren. Man muss gestehen, dass es eines ihrer besten ist. Denn die Band, die zum Trio geschrumpft ist, hat diesmal wieder den Blick auf klare Songs geschärft. Der Grund dafür ist sicherlich, dass es dem Sänger Matthew Murphy wieder besser geht. Er leidet seit langem an Depression und hat erkannt, dass man es nicht jedem recht machen kann und helfen kann und es wichtiger ist, für sich zu sorgen.
Deswegen gibt es viele Songs, die recht schnell zünden und auch noch poppige Melodien greifen. Schon der Opener „Flip Me Upside Down“ hat einen weichen und auch kraftvollen Kern und schlägt durchaus leichte Brücken zu 2007. „If You Ever Leave I’m Coming With You“ ist auch griffig und klingt so gut wie ein The-Killers-Song. Bei „Ready For The High“ ist der Sound richtig wuchtig, und komischerweise singt Matthew Murphy hier im Falsett. Ja, der Gesang ist diesmal wesentlich unaufdringlicher, und manchmal gibt der Frontmann auch den Ton an. Denn es gibt auch zerbrechliche Momente, wo man einen Einblick in sein Leben bekommt, wie etwa „Method To The Madness“.
Somit ist aber auch klar, dass „Fix Yourself, Not The World“ kein Hit-Album mehr ist, aber es wirkt klarer und auch strukturierter und ist dennoch nicht vorhersehbar.
Erschienen bei: The Wombats