Richard Dawson & Circle – Henki
Ein wenig in Vergessenheit geraten ist das Wort des Troubadour. Doch man kann sagen, dass dieses Wort ideal auf Richard Dawson passt. Dieser bringt seit 2005 Alben heraus, die jedes mal eine eigenwillige Variante des Folk darbieten. Da reiht sich auch sein neuestes und neuntes Werk „Henki“ eindeutig ein.
Man kann auch schnell feststellen, dass dieser neue Langspieler aus der Reihe seiner Diskographie fällt. Denn es ist sicherlich das mit den markigsten Rock-Elementen, was sicherlich daran liegt, dass es gemeinsam mit der Band Circle entstanden ist. Besagte Band stammt aus Finnland und ist sicherlich das, was man als umtriebig versteht. Denn immerhin haben sie seit ihrer Gründung im Jahre 1991 an die 50 Alben herausgebracht. Auch die Herren aus dem hohen Norden haben dabei immer eine eindeutig kauzige Note in ihren Rock- und Metal-Sound eingebracht.
Nun also ein gemeinsames Album, und ein unterhaltsamer Fakt ist, dass es bei „Henki“ zumeist um Fauna und Flora geht. Da merkt man, dass beide Acts immer für eine Überraschung gut sind, aber auch dass beide gut zusammen passen. Denn die Band schafft es, Haken zu folgen, die Richard Dawson hier immer wieder schlägt. Auch passt der Gesang vom Briten zu dem wilden Rockritt der Finnen. Der beste Beweis ist der Schlusssong „Pitcher“, wo zum Teil klassischer Rock zu hören ist, der aber auch den Mut hat, mal querfeldein durch die musikalische Botanik zu gehen und Brüche hat. Was aber vom Metal bei fast allen Songs und ganz besonders bei „Pitcher“ auffällt ist, dass hier der Hang zum Epischen ausgelebt wird.
Man ist auch angenehm überrascht, dass Richard Dawsons Stimme bei diesem Hardrock-Sound Bestand hat. „Ivy“ ist so ein Song, bei dem man von der Dynamik beeindruckt ist, und damit könnten die beiden Acts auch in Wacken einige Gefangene machen. „Silphium“ ist schon fast ein richtiger Hit, bei dem man ein wenig an leichten Goth-Rock denken muss, nur mit dem Hang zum Hymnischen, was man von Richard Dawson so noch nicht kannte. „Henki“ ist eine echte Überraschung und ragt sowohl bei Circle als auch Richard Dawson aus der Diskographie heraus.
Erschienen bei: Domino Records