Felin – Heroes & Villains

Gegen Katzen hat eigentlich niemand etwas, und Katzenvideos sind ja noch immer eines der beliebtesten Bewegte-Bilder-Genres im Internet. Von daher macht es Sinn, dass die schwedische Musikerin sich Felin genannt hat nach einer bekannten Katze.

So zutraulich sieht sie aber nicht aus, dafür aber wie ein Popstar, und man hat schon Vergleiche zu Robyn, Christine and the Queers und Shirley Manson von Garbage gezogen. Musikalisch passt es auch ein wenig, denn es ist Pop mit einem gewissen Indie-Rock und ein bisschen Alternative, wobei man keine Musikrichtung so richtig dingfest machen kann. Aber es sind meist Songs, die gerne eingängig sind und durchaus viele Facetten offenlegen.

Da gibt es eine sehr dunkle Piano-Ballade, die die Einsamkeit der Pandemie besingt („C19“). Als Gegenstück gibt es dann Songs mit Handclapping und Rockabilly-Sounds wie „Wohoo“, wo der guten Laune einfach freier Lauf gelassen wird. Ansonsten gibt es manchmal Songwritertum mit E-Gitarren und Röhrengesang („No More Sweet Home Alabama“), Achtzigerjahre-Pop („Nuclear Waste“), Dancesounds mit unverständlichem Vocoder-Gesang („Young Blood“) und Radiopop („God Complex“).

Was einem bei dieser poppigen Musik erst nicht auffällt, ist, dass sie durchaus wichtige Themen in ihren Texten aufgreift. Da werden Frauenrechte genauso thematisiert wie Waffengewalt und die bösen Mächte, die die Welt regieren, aber auch die Einsamkeit während der Pandemie. Manchmal passt dann die Thematik nicht so ganz zur Musik, und so hat man dann das Gefühl, dass es ein wenig hakt und nicht immer im Fluss ist.

Erschienen bei: Miss Bloom

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