Stella Chiweshe – Ambuya!

Das passt ja mal so richtig, denn „Ambuya!“ ist vor 33 Jahren erschienen, genauso wie die Umdrehungen bei einer Langspielplatte. Das war das Debüt der Musikerin Stella Chiweshe, die damals schon 41 Jahre alt war, als sie dieses Werk herausbrachte. Also ein musikalischer Spätzünder, aber dann war ihre Karriere durchaus beachtlich, nicht nur in ihrer Heimat Simbabwe wurde sie berühmt als „Königin der Mbira“.

Selbst John Peel förderte sie, und sie durfte für seine Sendung Songs aufnehmen und lebte in den Achtzigern in Berlin. Seitdem bringt sie immer wieder Alben heraus, und nun hat sie ihr Erstlingswerk wiederveröffentlicht. Lustigerweise wurde diese Platte seinerzeit zuerst bei einem deutschen Label herausgebracht.

Nun wurde es wieder herausgebracht, und man kann schon gestehen, dass „Ambuya!“ noch immer frisch und zeitlos klingt. Auch von der Produktion hat man nicht das Gefühl, hier in den Achtzigern verhangen zu sein, und das ist erfreulich. Auch dass die Musik sich heute noch ungewöhnlich anhört, ist eindeutig positiv zu bewerten. Das liegt aber auch an den Arrangements, die meist einen treibenden Rhythmus haben, dabei aber dennoch recht locker klingen. Manchmal kann sich der Takt auch gut zurücknehmen.

Dazu hat ihre Band so ungewohnte Instrumente wie Marimba, Mbira, Hosho und meist einen lebensbejahenden Gesang, und doch sind ihre Texte schwer. Sie bestehen aus Tradition, hegemonialer Männlichkeit und kolonialen Regeln sowie der Gängelung durch weiße Missionare. Man muss nur bedenken, in den sechziger Jahren durften Frauen nicht einmal ihre geliebte Mbira spielen.

Nun ist „Ambuya!“ wiederveröffentlicht, und dazu gibt es Stücke, die sie ein Jahr später bei der John Peel Show spielte. Schade ist, dass kein Booklet beiliegt, lediglich ein Text erzählt die Geschichte von Stella Chiweshe.

Erschienen bei: Pirhana / Indigo

www.stellachiweshe.com