Bazooka Zirkus – Ach, das könnte schön sein

Was ist bei Bazooka Zirkus dazwischen gekommen? Seit dem letzten Album „Der Gang vor die Hunde“ sind sieben Jahre ins Land gezogen. Einen bestimmten Grund gab es nicht, aber sie können sich es auch erlauben, denn die Musiker sind schon seit 30 Jahren in unterschiedlichen Bands tätig. Das hört man und irgendwie auch nicht.

Man merkt, dass sie lange dabei sind, denn sie beherrschen das Zusammenspiel ganz gekonnt und haben es nicht mehr nötig, schnodderig zu klingen. Aber auch ihre jede Menge Selbstbewusstsein ist ein Beweis dafür, dass sie langjährige Erfahrung haben. Daraus resultiert, dass die Herren aus Neuwied bei Koblenz wissen, wie man Druck und Energie freisetzt, ohne stumpf auf den Songs herumzukloppen.

Jetzt kommen wir aber nochmal zur Tatsache zurück, weshalb man ihre lange Karrieren den Mitgliedern nicht anhört: Bazooka Zirkus schaffen es, so frisch zu klingen wie junge Hunde, ohne dabei über die eigenen Füße zu stolpern. Musikalisch sind sie dabei auch auf der Höhe, und Vergleiche zu Pascow oder Labelmates Love A passen. Sie mischen forschen Post-Punk, Indie mit Punk und schaffen auch, richtige Wuchtbrummen vom Stapel zu lassen.

Textlich würde man vermuten, dass sich in sieben Jahren viel aufgestaut hat, und ein Blick auf die Lage der Welt bestätigt es ja auch. Dennoch besingen sie gerne mal die digitale Diktatur der sozialen Medien, narzisstische Muskelpumper in Fitness-Studios, Rentner, die die Fußgängerzonen versperren, und auch für kritische Töne ist genug Platz. So muss es sein.

Erschienen bei: Rookie Records / Cargo

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