Robert Glasper – Fuck Yo Feelings

Man kann sich fragen, was Robert Glasper ist: Ist er ein Hip Hopper oder ein Jazzer? Fest steht, dass er ein guter Jazz-Pianist ist, und er erschafft laut Laut.de “eine einzigartige Symbiose aus Jazz und Hip-Hop“. Hört man „Fuck Yo Feelings“ bemerkt man, dass er das in der Tat gut beherrscht, und man fragt sich schon wieder etwas: Ist „Fuck Yo Feelings“ nun ein Mix-Tape aus der Rap-Kultur oder doch ein klassisches Album geworden.

Mit über 70 Minuten Spieldauer darf man es sicherlich dem klassischen Album zuordnen. Geht man aber nach der Genre-Vielfalt, kann man auch von einem Mixtape sprechen. Denn es gibt Momente, wo einem sanfter Soul über den Weg läuft, wilder kosmischer Ritt ist auch ungehindert möglich, klassische HipHop-Tracks, die aber auch zeitgenössisch sind und natürlich Jazz. Das Ganze ist immer sehr gut vermischt und hat dennoch unglaublich viel Spielraum für Improvisation.

Dabei erstehen komische Sounds, die manchmal wie kleine Skizzen anmuten und manchmal auch sehr verspielt, und dennoch rutscht es nie in Albernheiten ab. Es passiert in jeder Minute etwas Neues, das macht „Fuck Yo Feelings“ so spannend und spricht für ein Mixtape. Auch die Tatsache, dass hier aktives Namedropping stattfindet, spricht dafür.

Das Netzwerk von Robert Glasper ist immens und hält eine schmackhafte Namensliste mit Yasiin Bey, Herbie Hancock, Andra Day, YBN Cordae, Terrace Martin, Baby Rose, Bilal, Buddy, Denzel Curry, Mick Jenicks, SiR, Rapsody und noch ein paar mehr parat. „Fuck Yo Feelings“ packt und überrascht einen immer wieder, da ist es egal, ob Mixtape oder Album.

Erschienen bei: Concord Records

www.robertglasper.com