Bonnie Prince Billy – I Made a Place
Bei Bonnie Prince Billy wird ja immer von einer leichten Kauzigkeit gesprochen, was sicherlich richtig sein mag. In der Tat ist er durchaus ein Sonderling unter den Americana- und Country-Musikern Amerikas, weil man viele seiner Platten nicht in diesem Genre einordnen kann und ihm mit dieser Einordnung auch nicht gerecht wird.
Was aber gerecht ist: Man muss sagen, dass der Bartträger einer der emsigsten Musiker ist, denn seit dem großartigen Debüt „I See A Darkness“ (welches auch den Genres nicht entspricht) hat er weit über 30 Alben herausgebracht, dabei sind Duett-Platten oder Cover-Werke mitgezählt. Richtig neue Songs gab es das letzte mal vor acht Jahren, und somit ist „I Made A Place“ das erste richtige Bonnie-Prince-Billy-Album seit Jahren.
Dieses ist eines, das man eindeutig dem Americana und noch mehr dem Country zuordnen kann/muss. Sehr traditionell geht es bei „The Devil Throat“ zu, und man muss schon sagen, dass dieser Song ein richtiger Heuschober-Schunkler ist. Schöner ist „New Memory Box“, bei dem sein Americana richtig tolle Arrangements hat und eine tolle Melodie aufweist. Auch „Dream Awhile“ weist die gleiche qualitative Grandezza auf.
„This Is Far From Over“ ist ziemlich sparsam und spröde, aber dennoch bleibt sein Gesang, der in diesem Moment auch wieder beweist, dass er sehr zerbrechlich klingen kann. Danach kommt gleich das saftige „Nothing is Busted“ und zeigt, wie vielseitig Bonnie Prince Billy in dem diesmal recht abgesteckten Rahmen sein kann.
Erschienen bei: Domino Records / GoodtoGo