Benoby – Benoby

Meist benennt man sein erstes Album nach sich selbst, entweder weil einem nichts anderes einfällt oder man einfach jede Menge Selbstvertrauen in sich trägt. Benoby nennt sein zweites Solo-Album nach sich selbst, und vermutlich hat es hier mehr mit Selbstbewusstsein zu tun. Und verstecken muss der junge Mann sich nicht, denn „Benoby“ ist eine ziemlich geschmeidige Mixtur aus Pop, Soul und deutschem Rap geworden.

Dabei ist er nicht im Trap oder Gangstatum verwurzelt, und dennoch ist mit Jan vam der Toorn der gleiche Produzent dabei, der schon Capital Bra zum Star gemacht hat und ganz nebenbei auch für Samy Deluxe, Nena oder Michael Buble tätig war. Aber auch Benoby ist auf unterschiedlichen Terrains unterwegs und hat sogar schon einen Hit für Helene Fischer geschrieben.

Man bemerkt, dass er und sein Produzent hier sich viele Wege offen halten. Da gibt es melancholisches Liedermachertum zwischen Bentzko und Tawil, wie „Papa“, und „Lass sie kommen“ würde auch ein Mark Forster nicht links liegen lassen, mitsamt seinem mehrstimmigen Kindergesang. „SMKNB“ ist dann gelenkiger Sprechgesang, bei dem es darum geht, wie man als kleiner Musiker vom Land nach Berlin zieht. „Denkmal“ ist sehr poppiger Rap, der dichter bei „Sing mein Stra“ als Capital Bra ist.

Auffallend ist, dass Benoby auch Piano-Klänge schätzt, denn diese sind sehr präsent und tauchen bei jedem Song auf. Und sie passen auch überall, ob nun in Momenten, wo man an die Liebe in Florenz denkt oder ernste Themen wie Mobbing behandelt. Dabei klingt es nicht kitschig, und auch sonst ist das Album ziemlich zeitgemäß produziert, hat kein Gramm Fett zuviel und ist dennoch immer vollmundig.

Erschienen bei: Embassy Of Music

soundcloud.com/benoby