Chelsea Wolfe – Birth Of Violence

Chelsea Wolf ist eine der wenigen Künstlerinnen, die auf den ersten Blick durchaus in ihrer Stilistik gewisse Vorgaben hat und sich dennoch nur schwer in eine Schublade stecken lässt. Man kann das schon daran erkennendass ihre Musik sogar auf Heavy-Metal-Internetseiten besprochen wird.

Vielleicht ist es bei Chelsea Wolfe ein wenig so wie mit der Band Mogwai. Die erreichen auch Fans, die man sonst eher beim Headbangen antrifft, und auch Freunde anderer Genres verfallen Mogwai. Genauso ist es mit Chelsea Wolfe. Ein Grund ist, dass ihre Musik sehr intensiv ist, das merkt man bei allen vorherigen Langspielern. Trotzdem ist es nicht so, dass ihre Musik immer einer gleichen Logik folgt.

Bei ihrem letzten Album „Hiss Spun“ standen an manchen Ecken auch Black Sabbath Schmiere, und so finden sich auf jedem Werk immer wieder Änderungen zum Vorgänger. „Birth Of Violence“ hat diesmal ein sehr intimes Inneres. Musikalisch geht sie zum Folk zurück und hat dennoch mit dem besagten Gerne nichts gemein. Schließlich ist ihre Musik immer noch so dunkel wie ein Winterabend, an dem höchstens der Mond am Himmel düster schimmert. Dieses ist ja auch die Kernkompetenzn der Amerikanerin.

Wer ihre Musik nicht kennt, wird beim Hören von „Birth Of Violence“ bestimmt daran festhalten, dass es zappenduster und etwas gekühlt daher kommt. Doch wer mit dem Oeuvre von Chelsea Wolf vertraut ist, der stellt fest, dass es ihr zugänglichstes Album ist. Es strahlt soviel Wärme aus, und sie ist diesmal ganz dicht am Hörer dran.

Man muss nur mal hören, wie intim „Preface To A Dream Oplay“, ist und dennoch ist es auch keine Wohlfühl-Wärme, denn es tauchen sanfte Störgeräusche auf, die in anderen Momenten wie beim Opener „The Mother Road“ mit Streichers und Schlagzeug hier eine warme Unruhe in die Musik bringen und dabei diesen Song in ungeahnte Höhen hinaufschraubt. Das sind dann die Momente, bei denen man von intensiver Erfahrung spricht, und davon gibt es bei dem düsteren Folk diesmal unzählige. „Birth Of Violence“ ist eines der besten Alben dieses Jahres!

Erschienen bei: Sargent House / Cargo

www.chelseawolfe.net/