Metronomy – Metronomy Forever

„Metronomy Forever“ klingt wie eine richtige Kampfansage, nach dem Motto, dass kein Weg mehr an der Band vorbei führt. Man muss zugeben, dass es um das Selbstbewusstsein von Joe Mount schon immer gut bestellt war. Auch zurecht, kaum einer verstand es, so schöne Pop-Songs zu schreiben, die die Band dann in formschönen elektronischen Sounds verpackt.

Fast wie ein lang ersehntes Weihnachtsgeschenk, welches in der schönsten Verpackung daher kommt, die zu schön ist, um es überhaupt auspacken zu wollen. Von solchen Exponaten gibt es auf dem sechsten Album auch wieder jede Menge. In der Tat scheint es für Metronomy ein leichtes zu sein, Lieder zu schreiben, denn auf „Metronomy Forever“ gibt es 17 Songs. Da haben wir aber auch das Problem schon gefunden: Dieses Werk ist zu lang, einiges ist eher als Skizze platziert, das sorgt dafür, dass man manchmal den Faden verliert, wobei dieser immer wieder auftaucht.

Man hat das Gefühl, dass Metronomy diesmal nicht auf den Punkt kommen. Ob es gewollt ist bleibt offen und dennoch muss man gestehen, dass sie auch viele feine Songs haben. Das schüchterne und fast schon slackermäßige „Upset My Girlfriend“, das mit bassigen Keyboard-Klöängen und akustischer Gitarre daher kommt. Die Single „Salted Caramel Ice Cream“ ist schöner Dance Pop, der einen sogar an Kylie Minogues Großtaten erinnert und sich langsam im Gehirn einnistet. Was man bei diesen Song auch ein wenig merkt, ist, dass es Metronomy recht egal ist, was gut oder ein wenig peinlich sein könnte. Denn Joe Mount singt mit Falsett hahhaha und dennoch ist es schön. Deshalb ist „Sexy Emoji“ dann auch eher ein herrlicher Quatsch, der nicht zwingend ist, aber dem Gehirn eine Pause gönnt.

Bei „Lately“ haben Metronomy einen Hit gebastelt, der ein wenig New Wave und elektronischen Indie-Pop wunderbar verbindet. Und auch einfache Instrumental-Stücke.
„Lying Low“ ist trotz wenig Muskelkraft tanzbar, das ist eine Qualität von Metronomy, denn sie erschaffen Songs, die unscheinbar sind und dennoch anziehend wirken. Aber man vermisst einen offensiven Knaller vom Schlage „Love Letters“ oder „The Look“.

Nicht falsch verstehen, „Metronomy Forever“ ist ein gutes Album, aber es funktioniert als Album nicht so gut wie einige seiner Vorgänger. Trotzdem kann man es beruhigt kaufen oder streamen!

Erschienen bei: Because Music / Universal

www.metronomy.co.uk