The Japanese House – Good At Falling

Man hätte schon viel früher mit einem Album-Einstand von The Japanese House gerechnet. Schließlich wurde man von der Künstlerin namens Amber Bain seit 2015 mit Singles geflutet, alle auf dem gleichen Label. Das Debüt „Good At Falling“ wird nun auch bei Dirty Hit herausgebracht und macht Spaß, da die Britin sich hier scheinbar einen feixt, wenn sie sich an der Elektronik austobt.

Sie geht in den 13 Stücken völlig ungeniert zu Werke und probiert sich aus. Dabei sträubt sie sich nicht, mit Vocoder-Gesängen zu hantieren oder kleine Klangschnipsel wie einen warmen Sommerregen auf den Hörer prasseln zu lassen. Später flutet sie große Synthie-Flächen und schafft es, dass nahezu jeder Song herrlich wolkiger Dream-Pop ist, der bis zum Schlusssong „I Saw You In A Dream“ anhält.

Manchmal wünscht man sich mal ein paar Akzente zum sanften Wachrütteln, damit auch ein paar andere Momente da sind. Dennoch kann man nicht abstreiten dass sich Amber Bain etwas traut. Beim Opener „Went To Meet Her“ erschafft sie eine Geräusch-Kulisse, die wie Dschungelleben klingt. Auch ist sie nicht abgeneigt, mal ein Saxophon kitschfrei zu verwenden, wie bei „Follow My Girl“ oder einen bei „Marika is Sleeping“ mit feinen Streichern zu kitzeln.

Der Gesang von Amber Bain hat dabei immer etwas lieblich Naives, ohne plump zu wirken, und zeitgemäß sind die meisten Stücke auch geraten. Ein Grund hierfür ist, dass „Good A Feeling“ vom The-1975-Schlagzeuger George Daniel produziert wurde, und der weiß, wie man einen Hype lostreten kann.

Erschienen bei: Caroline / Universal

thejapanesehouse.co.uk