Pictures – Hysteria
Man könnte meinen, dass Britpop immer aus Großbritannien kommt. Musik mit diesem Understatement schaffen meistens nur Briten. Pictures kann man auch für Briten halten, zumal sie sich auf ihrem zweiten Album „Hysteria“ an dieser Musik abarbeiten. Dabei beschränken sie sich auch nicht auf ein Jahrzehnt.
Die Band, die zum größten Teil aus Berlin stammt, macht waschechte britische Musik und das kauft man ihnen auch ab, obwohl die Bandmitglieder früher andere Musik gemacht haben. So war der Sänger Maze Exler früher bei Union Youth tätig und auch alle anderen haben schon zuvor in anderen Bands gespielt und nun gibt es britische Ahnenforschung. Auffallend ist, dass man oft Oasis-Momente erlebt, was vor allem daran liegt, dass Maze Exkler gerne wie Liam Gallagher klingt und manchmal auch ein bisschen schnodderig anmutet.
Doch das kann er auch abstellen, dann ist diese Referenz nicht mehr vorhanden. Man hört gerne auch ein wenig Richard Ashcroft heraus und dann gelingen Pictures oft bessere Momente als dem The Verve-Frontmann. Dennoch muss man sagen, dass „Hysteria“ der packende Hit fehlt. Es ist alles gut angereicht und man kann auch manchmal ganz leicht britischen Pop der Sechziger und siebziger spüren und bei „Love´s A Shooting Gun“ erkennt man noch Primal Scream und auch Bands wie Snow Patrol oder Razorlight sind nicht mehr weit. Ein bisschen tanzbarer Indie-Rock-Pop wie „Feel Better“ ist auch dabei, auch wenn dieser Song nicht an die Gassenhauer der Class of 2005 herankommt.
Man muss feststellen, dass Pictures schon sehr viel Gutes gelingt und man sie im Heimatland des Pop und Rock verortet würde. „Don´t Take Your Love Away“ ist auf dem Weg eine kleine Hymne werden zu können, aber ein paar mehr große Songs brauchen sie noch.
Erschienen bei: Fries Boom Barrier / Sony