The Murder Capital – Blindness
Als The Murder Capital ihr Debüt „When I Have Fears“ herausbrachte, wurden sie gehypt. Damals konnte ich die Begeisterung nicht teilen. Deswegen war der Nachfolger „Gigi´s Recovery“ für mich nicht dringlich und ging an mit vorbei. Nun zwei Jahre später folgt dass dritte Album „Blindness“ und dass beeindruckt mich dann eindrücklich.
Schon der Opener „Moonshot“ rüttelt einen auf. Ein riesiges Krach-Ungewitter bricht auf einen hinein und dieses hat kein erbarmen. Selbst Frontmann James McGovern feuert diese Noise-Attacke noch mehr an. Wenn man dass Album dann komplett durchhört dann stellt man fest dass die ganze Langspielplatte wesentlich mehr auf Krawall gebürstet ist und es immer krachend und rauer aufgestellt ist.
Das tut „Blindness“ gut. Selbst bei langsameren Liedern wie „Words Lost Meaning“ ist diese Besonderheit zu spüren und dennoch kann bei diesem Song schnell eine charmante Melodie die auch ein wenig nach Grunge klingt. Wobei The Murder Capital verehren nicht dem Neunziger-Jahre Genre. Die Briten verordnen sich weiterhin im Post-Punk und diesen haben diesen spürbar verfeinert. Dabei haben The Murder Capital die einzelnen Songs zu Unikaten verwandelt.
„Born Into The Fight“ ist ein Song der ruhig ist und dennoch sich immer wieder aufbäumt und den Krach erneut freilässt. „Death Of A Giant“ ist Math-Rock, der auch eine Punk-Aura in sich trägt. Trailling A Wing“ hingegen ist ein bekiffter Tagtraum und „Can´t Pretend To Know“ ist ein Post-Punk Derwisch, der aber der Hit des Albums ist. „The Fall“ verbindet Krach und Verzweiflung in sich und ist eines der Herzstücke auf diesem Album.
Ich muss gestehen dass „Blindness“ jetzt schon einer Anwärter für dass Album des Jahres. Großartig!
Erschienen bei: Human Season Records