Sophie Chassée – Attachment Theory

Meistens haben bekannte Acts Musiker die sie auf Konzerten begleiten. Fast immer sind es wirklich Virtousen auf ihren Instrument und oft hatten sie auch schon eine kleine Karriere. Sophie Chassée begleitet seit längerer Zeit als Bassistin, Annenmaykantereit und dennoch macht sie auch seit geraumer Zeit als Solo-Künstlerin Musik.

Das macht sie unter ihren eigenen Namen und tauscht die vier Saiten gegen sechs Saiten und spielt die Gitarre auf akustischer Weise. Doch wer jetzt langatmiges Gezupfe erwartet wird sich wundern. Die Musikerin aus Neuss beweist auf ihrem fünften Album „Attachment Theory“ wieder einmal wie man Songs gut arrangiert.

Die zehn Songs sind allesamt leichtfüßig und dennoch sind die Arrangements immer gehaltvoll gestaltet. Ein guter Beweis ist der Opener „What Fathers Do“. Dieser Song hat eine feine Pop-Melodie, die fast tänzelt einen begegnet. Und wenn man ehrlich ist könnte der Song auch glatt im Radio laufen, zumindest wenn die Welt gerecht wäre.

Auch „Stars“ ist schnell im Gedächtnis und könnte Menschen gefallen, die Sheryl Crow oder Natalie Imbruglia lieben. „Dear Marie“ hiongegen wagt es auch schwelgerisch zu sein und man kann auch Streicher ausmachen. „Burry You Alive“ hat ein sommerlichen Antlitz und bei „What I´m Not“ gibt es sogar filigrane Traumwelten. „Bei „Memories Of You“ lässt sie mit ihrer Gitarre und einem Piano der Melancholie freien Lauf und dennoch zieht es einen nicht runter, sondern nimmt einen in den Arm.

Auffallend schön, ist wie gut und vielseitig sie die Gitarre spielt und auch ihr Gesang ist weich und dennoch dringlich. Zusammen ergibt „Attachment Theory“ ein rundes gesamtergebnis.

Erschienen bei: Roof Music

https://www.sophiechassee.com/