Hely – Plode
Im ersten Moment klingt es komisch, wenn ein Duo Musik macht, die nur aus Schlagzeug und Piano besteht. Denn irgendwie hat man die Befürchtung, dass die Drums hier das filigrane Klavierspiel in die Ecke drängen könnten.
Doch das vierte Album „Plode“ von Hely zeigt erneut, dass diese beiden Instrumente doch gut zusammenpassen. Und wenn man das erwähnte Szenario betrachtet, muss man gestehen, dass sich das Piano hier nicht unterkriegen lässt. Manchmal übernimmt es auch mal ein wenig die Führung, um dann festzustellen, dass beide doch auf Augenhöhe agieren.
Beeindruckend ist, wie lebendig die fünf Song klingen. Ein richtiger Quell an Tempowechseln, Brüchen und Hakenschlagerei beim Rhythmus, welchen Lucca Fries am Piano und Jonas Ruther am Schlagzeug hier erschaffen. Man bekommt manchmal nicht mit, wer gerade den Ton angibt. Vor allem funktioniert die Musik auch sehr gut, wenn sie laut ist.
Klar, dann muss das Gehirn ein wenig mehr arbeiten, weil die Nuancen dann noch mehr herauskommen, aber man entdeckt auch jede Menge Spannung. Wie blitzschnell mal ein neues Tempo eingebaut ist und wie spritzig und dennoch mit dem nötigen Ernst dass Piano klingt. Dennoch ist das Schöne, dass die Musik nicht nur für den Kopf gedacht ist und somit nicht verkopft daher kommt.
Die fünf Lieder sind immer im Fluss, und manchmal schält sich auch ein Groove heraus. Kein klassisch tanzbarer Groove, eher ein jazziger und dann auch sehr freigeistiger. Das passt zum ganzen Album, denn es ist ebenso freigeistig und dennoch frisch.
Erschienen bei: Ronin Ryhtm Records