Mount Kimble – The Sun Violent

Früher als es noch keine Internet-Verbindung gab, war es nahezu nicht machbar Musik aufzunehmen, vor allem wenn die Musiker weit voneinander weg wohnten. Heute ist es ganz anders, man kann Aufnahmen blitzschnell austauschen und gemeinsam an Musik arbeiten.

Dominic Maker lebt in Los Angels und Kai Campos in London. Beide Musiker bilden das Duo Mount Kimble und haben gerade ihr neustes Album „The Sun Violent“ veröffentlicht. Dieses ist entstanden, obwohl beide in ihrer Heimat geblieben sind. Ist heute alles problemlos möglich und dennoch hat es gedauert. Das letzte Werk „Love What Survive“ hat schon sieben Jahre auf den Buckel. Durch diese lange Phase hat sich der Sound, bei Mount Kimble komplett geändert.

Am meisten fällt auf, dass ihr elektronischer futuristischer Sound fast vollständig gewichen ist. Dafür gibt es jetzt so viele Gitarren wie nie zuvor und diese sind vor allem in den Achtziger Jahren verhaftet. So kann man des Öfteren New Order Referenzen erkennen. Am markantesten sicherlich bei „Shipwreck“, bei denn man an frühen Taten der alten Helden erinnert fühlt. Manchmal gibt es auch Post-Punk Stücke wie „Boxing“ und bei „Got Me“ klingt es wie eine verschollene obskure Aufnahme.

„Dumb Guitar“ zeigt es schon im Namen dass Gitarren dabei sind. Bei diesem Song öffnen sich Mount Kimbie in Richtung My Bloody Valentine, nur dass die beiden Musiker weniger Studiokosten verursacht haben, wie die Shoegazing-Idole. Aber es schillert ähnlich schön und der Sound ist geschichtet. Ja, die der Sound auf „The Sun Violent“ ist nie schnell greifbar und gerne auch skizziert.

Das Album hat eine Vergangenheit in sich und ist dennoch eigenständig und beweist wie offen das Musik-Verständniss von Mount Kimble ist.

Erschienen bei: Warp Records

https://mountkimbie.warp.net/