Dienstag, 25. September 2012
Kid KopphausenVielleicht hat Nils das Als‐Band‐Musizieren vermisst, und Gisbert wollte vielleicht einmal die Erfahrung als Band machen. Ein schöner Gedanke, diese sind dennoch kann man ja Bedenken äußern. Schließlich treffen zwei unterschiedliche Egos aufeinander. Doch man kann schon sagen, dass ihr Aufeinandertreffen mehr als geglückt ist.
Obwohl Nils Koppruch musikalisch sich gerne noch immer auf Americana, Country und Folk einlässt und Gisbert Zu Knyphausen gerne auch mal die Instrumente leicht lärmen lässt. Deswegen sind die 13 Lieder doch oft unterschiedlich arrangiert und klingen dennoch immer harmonisch, weil jeder ein Stück von seinen musikalischen Blickfeldern nachgibt, um dem anderen einen gleichen Platz zu geben. Wie soll man es auch sonst machen?
Denn gute Sänger sind beide, und in beiden leben Charakter, und dass auch noch jeder ein gleich großer Poet ist, ist auch bekannt. Deswegen sollte man bei Kid Kopphausens Debüt „I“ besonders auf die Worte und Texte achten. Dabei geht es nur selten um banale Themen, die beiden betrachten das Leben in seinem ganzen Ausmaß und auch gerne mal mit Abgründen.
Und so lauscht man denn auch bei „Mörderballade“ gespannt, zumal dieser Song dann auch noch verdammt stimmig, dynamisch und mitreißend musikalisch umgesetzt wurde. Das ist auch eine der Stärken von „I“, wie die klugen Texte immer in passende Arrangements gepackt werden.
„I“ ist ein Werk zweier Originale, die sich hier wunderbar ausbalanciert haben und dennoch jeder sich seinen eigenen Spielraum erschaffen hat.
Erschienen bei: Trocadero /Indigo
Direkt bei youtube schauen.